Gesundheiter

Ganzheitliche Gesundheit

Wenn wir das Gesundheitswesen sowie den Gesundheitsmarkt einmal gründlich unter die Lupe nehmen, können wir zu dem Ergebnis kommen, dass es offensichtlich eine „Karriere der Krankheiten“ in der zivilisierten Gesellschaft gibt. Die Pharmaindustrie sorgt fleißig dafür, dass es für jede neue Krankheit auch neue Medikamente gibt, und das ICD, das Buch der Internationalen Klassifikation von Krankheiten, wird seit der ersten Auflage immer dicker. Was läuft also schief im internationalen Gesundheitssystem und wie können wir lange ganz gesund bleiben?

Die ganzheitliche Gesundheit erfordert vor allem eine gesunde Seele und bereits Platon gab seinen Zeitgenossen die Empfehlung mit auf den Lebensweg: „Willst du den Körper heilen, musst du zuerst die Seele heilen.“ Ein weiterer Hinweis zum Seelenheil ist in dem Werk Die Pathologie der Normalität von Erich Fromm zu lesen: „Seelische Gesundheit lässt sich als Syndrom eines nicht-entfremdeten, weitgehend narzissmusfreien, nicht geängstigten und nicht-destruktiven, kurzum, eines produktiven Menschen beschreiben. Seelisch gesunde Menschen sind - um es in einem Wort und ganz allgemein auszudrücken, fähig, sich für das Leben zu interessieren.“

Wir können uns gesundheitsbewusst für das Leben interessieren, denn seit der menschlichen Geburt existiert ein harmonisches Zusammenspiel in sämtlichen Organsystemen des leiblichen Körpers. Im Bezug auf das Gesundwerden und das Gesundbleiben können wir sämtliche Aspekte der Gesundheit betrachten und somit auch zur Erkenntnis gelangen, was für ein ganz gesundes Leben von Bedeutung ist, denn eine wie auch immer geartete Störung der ganzheitlichen Gesundheit wird schulmedizinisch als „Zustand von Krankheit“ bezeichnet.

Der „Zustand von Krankheit“ macht sich zunächst durch ein bestimmtes Symptom bemerkbar und Erkrankungen sollten wir nicht willentlich bekämpfen oder als sogenannten „Krankheitsgewinn“ auf die lange Bank schieben. Jede Krankheit können wir schon beim ersten Anzeichen ganzheitlich deuten, damit sich der Organismus möglichst schnell wieder in Richtung Gesundheit einschwingen kann, und um lange gesund zu bleiben, ist auch erwähnenswert, dass wir uns mit der Natur verbunden fühlen sollten, die nicht nur im leiblichen Körper wirksam ist.

Um lange gesund zu bleiben, schenkt uns Mutter Natur die Selbstheilungskraft, die konstruierten Maschinen nicht zu eigen sind. Die natürliche Apotheke und der innere Arzt wirken heilsam. Wenn wir uns in den Finger schneiden, heilt die Wunde von selbst, wenn wir Blut verlieren, wird die verlorene Menge ersetzt, und auch auf mikroskopischer Ebene repariert der Organismus sich selbst. Diese drei Beispiele verdeutlichen, dass der gesunde Mikrokosmos des Körpers eine harmonische Kommunikation ist, die als innerer Frieden bezeichnet werden kann, und Heraklit bemerkt diesbezüglich: „Die nicht offen zutage liegende Harmonie ist stärker als die offenliegende.“

Auch das Buch Das Herz - Rhythmus und Kreislauf des Lebens von Gion Condrau, Susanne Hahn und Werner J. Meinhold weist darauf hin: „Nachdem das Typ-A-Verhalten die gängige Erziehungsrichtung in unserer Gesellschaft repräsentiert, mag sich die Frage stellen, wer dann überhaupt noch gesund ist. Und tatsächlich sind ja Herz-/Kreislauferkrankungen und Krebs die beiden häufigsten Todesursachen, jeweils signifikant mit ausgeprägtem Typ-A-Verhalten verbunden, und über zwei Drittel der Menschen sterben an diesen Erkrankungen.

Dennoch: Einige bleiben gesund.

Dazu gehören nicht nur die Symptomfreien, die sich mit dem vorgegebenen Verhaltensrezept begnügen und deren Aggressionspotential nicht ausreicht, um sich dagegen zu wehren oder gegen sich selbst Front zu machen. Dazu gehören auch die wirklich Gesunden, die in körperlicher und geistiger Beweglichkeit ein hohes Alter erreichen. Viele davon sind Künstler, und alle sind Philosophen. Sie haben eine Lebensphilosophie gefunden, ob einfach oder komplex, die es ihnen erlaubt, die Schöpfung und sich selbst liebevoll und mit Freude anzunehmen.“